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Warum dein Kind dich triggert – und was das mit dir zu tun hat

  • danielaheiniger
  • 8. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 5 Stunden

Es passiert plötzlich. Dein Kind schreit, tobt, ignoriert dich oder klammert sich fest an dich, obwohl du nur mal kurz atmen willst. Und du spürst: Es fährt durch dich durch. Eine Welle. Wut. Genervtheit. Überforderung. Oder Leere.

Du willst ruhig bleiben – aber innerlich schreit etwas: Lass mich in Ruhe! Hör auf! Ich kann nicht mehr!


Du liebst dein Kind. Und trotzdem bringt es dich an Punkte in dir, die du kaum aushalten kannst. Du fragst dich vielleicht: Warum reagiere ich so über? Was stimmt nicht mit mir?


Die Antwort könnte sein: Weil da etwas in dir berührt wird, das älter ist als dein Kind. Oder: Weil du einfach gerade erschöpft bist. Oft ist es beides.


Dein Nervensystem erinnert sich

Wenn dein Kind dich triggert, passiert das nicht, weil du „zu sensibel“ bist – sondern weil dein Nervensystem reagiert. Nicht auf das Kind an sich, sondern auf das, was sein Verhalten in dir auslöst. Vielleicht etwas Altes. Etwas, das keinen Platz hatte. Etwas, das du weggesteckt hast.

Vielleicht hast du gelernt, dich anzupassen. Ruhig zu sein. Nicht zur Last zu fallen. Oder du musstest früh selbst funktionieren, für andere da sein, stark sein – weil niemand für dich da war. Dann kann Nähe heute schnell zu viel sein. Lautstärke. Klammern. Bedürftigkeit. Nicht, weil du dein Kind nicht aushältst –sondern weil dein Körper sich erinnert.


Trigger sind keine Schwäche – sie sind Spuren

Ein Trigger ist ein Abdruck. Etwas, das dein System gespeichert hat. Nicht unbedingt ein „großes Trauma“ – manchmal reicht ein immer wieder übergangenes Bedürfnis. Und manchmal ist es auch einfach: zu wenig Schlaf. Zu viel Reiz. Zu wenig Raum.

Kinder treffen mit ihrer Unmittelbarkeit oft genau auf diese Stellen. Nicht, weil sie etwas falsch machen – sondern weil sie ehrlich sind. Sie zeigen, was sie brauchen. Ungefiltert. Und berühren damit manchmal das, was in uns lange keinen Platz hatte.


Was du fühlen könntest, wenn du getriggert wirst:

  • Überwältigung oder Ohnmacht

  • Wut oder Reaktionen, die dich selbst erschrecken

  • Rückzug, inneres „Abschalten“

  • das Gefühl, als würdest du dich verlieren

  • Schuld oder Scham

Diese Reaktionen sind kein persönliches Versagen. Es ist dein Nervensystem, das schützt – mit Strategien, die es irgendwann gelernt hat. Auch wenn sie heute nicht mehr hilfreich sind.


Was helfen kann – wenn du kannst

🔸 Erkenne an, was du fühlst. Nicht um es zu analysieren – sondern um dich darin zu sehen. Du musst es nicht sofort lösen.

🔸 Wenn möglich: Ein Atemzug. Ein Innehalten. Kein Druck. Kein „Reiß dich zusammen“. Einfach kurz spüren, dass du da bist. Und wenn das gerade nicht geht – dann ist auch das okay. Manchmal braucht es mehr als einen Atemzug. Manchmal braucht es Begleitung.

🔸 Verändere die Frage: Nicht: Was stimmt nicht mit mir? Sondern: Was in mir wurde gerade berührt – und braucht vielleicht Halt?


Du bist nicht falsch – du bist in Bewegung

Wenn dein Kind dich triggert, zeigt das nicht deine Schwäche. Es zeigt, wie tief du fühlst. Wie wach dein System ist – auch wenn es gerade überfordert reagiert.

Du bist nicht zu empfindlich. Du bist nicht kaputt. Und du musst dich nicht durchbeißen.

Ich begleite Eltern, die lieben – und trotzdem kämpfen. Die funktionieren – aber sich selbst kaum spüren. Die Halt geben – aber sich selbst nicht halten können.

🕊️ Wenn du das kennst: Du darfst wieder bei dir ankommen. Nicht perfekt. Nicht kontrolliert. Sondern Stück für Stück – mit dir.

 
 
 

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